Landwirtschaft und ländlicher Raum haben sich in den letzten 50 Jahren massiv gewandelt. Der genaue Blick auf die Architektur von Höfen und landwirtschaftlichen Gebäuden lässt zahlreiche grundlegende Veränderungen erkennen, die im besten Fall noch als „zweckmäßig“ bezeichnet werden können. Das ist nicht zuletzt die Folge einer Bauweise, die sich primär an den veränderten Bewirtschaftungsformen und -techniken orientiert, der Architektur und der Landschaftsarchitektur aber allzu oft nur eine nachgeordnete Bedeutung zumisst. Klar ist aber auch: Ein allein fachgerecht renoviertes Hofgebäude hilft wenig, wenn es nicht nach modernen Maßstäben genutzt werden kann.
Ausgehend von den ursprünglichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden muss darüber nachgedacht werden, mit welcher zeitgemäßen Architektur und Landschaftsarchitektur eine zeitgemäße (landwirtschaftliche) Nutzung möglich ist. Im besten Fall setzen sich Architekten und Landschaftsarchitekten mit den Anforderungen der heutigen Landwirtschaft und die Bauherren mit den Entwicklungen in der Architektur auseinander und finden so gemeinsam zu einer neuen, nachhaltigen Gestaltung und Nutzung von Hofgebäuden und ihrer Einbettung in die sie umgebende Landschaft.
Dafür gibt es inzwischen beeindruckende Beispiele: ganze Hofstellen, Wohnhäuser, Ställe und Scheunen, Ferienwohnungen und Verkaufsräume, Gärten und Außenanlagen auf Ackerbau-, Milchvieh- und Veredelungsbetrieben, auf Weingütern oder Pferdebetrieben.