Die Gewinner des Landbaukulturpreises 2020/2021

1. Preis Österreich
Neubau eines Rinderstalls in Atzbach (Oberösterreich), Österreich

Ein hochwertiger Stall für hochwertige Rinder. Das ist das Motto der Familie Huemer aus Atzbach in Oberösterreich, die mit Holz aus dem eigenen Wald einen neuen Stall für ihre Wagyu-Rinder gebaut aus Japan stammen, einen Stall der an eine japanische Pagode erinnert und damit oberösterreichische Holzbautradition mit japanischer Landhaus-Ästhetik verbindet.

Bauherren: Diana und Hubert Huemer, A Atzbach

Architekt: Mag. arch. Herbert Schrattenecker, A Wien

1. Preis Deutschland
Umbau einer Scheune für private Wohnzwecke in Vlotho (Nordrhein-Westfalen), Deutschland

Auf dem traditionsreichen Ackerbaubetrieb der Familie Daube in Vlotho-Exter ist aus einer ungenutzten Scheune eine moderne Wohnung für die Hofnachfolgerin und ihre Familie entstanden. Dadurch ist es gelungen, die kompakte Hofanlage zu erhalten. Die Ideen von Architekt Johannes Schmersahl überzeugen. Die Scheune gibt sich nach außen als dezidiert modernes Gebäude zu erkennen, das sich fast selbstverständlich in die gesamte Hofstelle und deren Freiflächen einordnet. Besonders gelungen findet die Jury die Überführung der alten Gestaltung in die neue Nutzung. So erinnern zum Beispiel die vertikalen, lichtdurchlässigen Sonnenschutzpaneele an die alten Scheunentore.

Bauherr: August Hermann Daube, D Vlotho-Exter

Architekt: schmersahl I biermann I prüßner Architekten PartG mbB, D Bad Salzuflen

1. Preis Schweiz
Neubau eines Altenteiler-Hauses in Selzach (Kanton Solothurn), Schweiz

Das Altenteiler- oder Austrags-Haus der Familie Scholl aus Selzach in der Schweiz ist ein herausragendes Beispiel für die gelungene Verbindung eines Neubaus mit einem unter Denkmalschutz stehenden Bauernhaus. Das vom Architektenbüro Meier Unger gestaltete Auszugs-Haus, wie man Altenteiler- bzw. Austrags-Häuser in der Schweiz nennt, ist klug gesetzt und taucht mit seinem begrünten Flachdach regelrecht in die Landschaft ein. So konkurriert es trotz moderner Bauweise nicht mit dem historischen Hauptgebäude. Es überzeugt zudem durch den Einsatz von natürlichen, nachhaltigen und ökologischen Baustoffen.

Bauherr: Benedikt Scholl, CH Selzach

Architekt: Meier Unger Architekten PartG mbB, D Leipzig

Auszeichnung
Umbau und Gestaltung der Außenanlage eines Hofes in Weikersheim (Baden-Württemberg), Deutschland

Martina Klärle und Andreas Fischer-Klärle „retteten“ eine schon ziemlich baufällige historische und ortsbildprägende Hofanlage in Weikersheim-Schäftersheim. Mit den Ideen des ebenfalls zur Eigentümerfamilie gehörenden Architekten Rolf Klärle ist ein stimmiges Ensemble entstanden, das den ursprünglichen Naturstein mit einer neuen Holzverschalung verbindet. Der Anspruch, die Gebäude energieautark herzurichten, ist gelungen. Der Hof produziert mit seinen FotovoltaikDächern mehr Energie, als an Strom und Wärme im Jahr benötigt werden. Überzeugend ist auch das vielfältige Nutzungskonzept aus Gewerbe, Wohnen und Flächen für die Dorfgemeinschaft.

Bauherren: Prof. Dr. Martina Klärle und Andreas Fischer-Klärle, Weikersheim

Architekt: architekturbüro KLÄRLE, Bad Mergentheim

Auszeichnung
Umbau einer Scheune in mehrere Wohnungen in Münchenwiler (Kanton Bern), Schweiz

Die zu insgesamt sieben Wohnungen umgebaute alte Scheune von Andreas Geser ist Teil einer historischen Schlossanlage. Dem Büro Bernath+Widmer Architekten ist es gelungen, die Außenfassade komplett zu erhalten und damit den ursprünglichen Charakter zu bewahren. Umgesetzt wurde dies durch eine komplett zweite thermische Hülle, die mit großen Verglasungen hinter der historischen Fassade entstanden ist.

Bauherr: Andreas Geser, CH Zürich

Architekt: Bernath + Widmer Architekten BSA SIA, CH Zürich

Anerkennung
Umbau eines ortsbildprägenden Hofensembles zur einer Schneiderei in Schleedorf (Salzburger Land), Österreich

Monika und Stefan Wimmer aus Schleedorf im Salzburger Land haben alte dörfliche Bausubstanz neu belebt und dort eine Schneiderei integriert. Die Architekten von LP architektur ZT haben es geschafft, das für die neue Funktion notwendige Schaufenster zu integrieren und gehen auch sonst sehr behutsam mit der historischen Bausubstanz um.

Bauherren: Monika und Stefan Wimmer, A Schleedorf

Architekt: LP architektur ZT GmbH, A Altenmarkt

Anerkennung
Neubau eines Hühnerstalls in Schönberg (Bayern), Deutschland

Bauherr und Architekt: Maximilian Hartinger, Schönberg

Anerkennung
Neubau eines Bienenhauses in Riedering-Heft (Bayern), Deutschland

Der Hühnerstall von Max Egon Hartinger und das Bienenhaus von Stephanie Forster sind zwei Beispiele für kleine bauliche Maßnahmen im ländlichen Raum, die oft unterschätzt werden. Die Architekten Maximilian Hartinger und Tobias Küke schaffen es, einen Stapel vergessener Bretter zu neuem Leben zu erwecken (Hühnerstall) bzw. vergessene Bauweisen und das uralte Handwerk des Imkerns wiederzubeleben (Bienenhaus). Die Jury hält das für nachahmenswert

Bauherrin: Stephanie Forster, Riedering-Heft

Architekt: Tobias Küke, A Klagenfurt